Angst vor dem Schlafen
Warum ist Schlaf für die kindliche Entwicklung überhaupt wichtig? Und warum ist es doof, wenn Kinder Angst vor dem Schlafen haben?
Schlaf ist für die kindliche Entwicklung unerlässlich. Eine ausreichende Schlafmenge und -qualität sind wichtig, um das Wachstum, die Entwicklung und das allgemeine Wohlbefinden von Kindern zu unterstützen. Wenn Kinder nicht genug schlafen, kann das ihre körperliche und geistige Gesundheit beeinträchtigen. Dabei ist die benötigte Schlaflänge je nach Kind und Alter sehr individuell. Jedes Kind hat unterschiedliche Schlafbedürfnisse. Wenn Eltern generell Anzeichen von Schlafmangel bei ihrem Kind bemerken, sollten sie reagieren.
Was bringt der Schlaf bei Kindern?
- Gesunder und ausreichender Schlaf ist für die kindliche Entwicklung äußerst wichtig.
- Er ermöglicht es Kindern, sich zu erholen und neue Energie zu tanken.
- Während des Schlafes können Kinder Informationen verarbeiten, die sie während des Tages aufgenommen haben. Dabei kann es sich um schulisches Wissen handeln, aber auch um die Dinge des Alltags, wie Schuhe binden oder welche soziale Interaktion hat zu welchem Ergebnis geführt.
- Dieser Prozess der Verarbeitung hilft ihnen, neue Fähigkeiten zu erwerben und ihr Gedächtnis zu stärken.
Schlaf ist immens wichtig für die körperliche Entwicklung.
- Während des Schlafes produzieren Kinder ein Wachstumshormon, das das Wachstum und die Entwicklung des Körpers unterstützt.
- Während des Schlafs hat das Immunsystem Zeit zu arbeiten und sich zu entwickeln, was Kindern hilft, besser vor Krankheiten geschützt zu sein.
Was für Konsequenzen hat Schlafmangel?
- Insbesondere bei Kindern kann Schlafmangel zu Verhaltensproblemen führen.
- Schlafmangel kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, was bedeutet, dass Kinder weniger in der Lage sind, sich zu fokussieren.
- Schlafmangel kann auch zu Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit führen.
Guter Schlaf hilft Kindern, ein Gefühl der Sicherheit und Stabilität zu entwickeln.
Angst vor dem Schlaf oder Angst vor dem Einschlafen hat also viele negative Auswirkungen.
Eine regelmäßige und ausreichende Schlafroutine kann Kindern helfen, zu lernen, wie sie sich gut ausruhen und entspannen können. Es gibt einige einfache Schritte, die Eltern ergreifen können, um die Schlafqualität und -menge ihres Kindes zu verbessern. Hier sind die Ratschläge, die wahrscheinlich alle Eltern schon kennen:
- Zunächst einmal ist es wichtig, dass Kinder in einer ruhigen und dunklen Umgebung schlafen.
- Eltern sollten sicherstellen, dass sie eine angemessene Schlafenszeit und einen festen Schlafrhythmus haben.
- Die Kinder sollten abends kein Koffein oder Süßigkeiten konsumieren.
- Alle digitalen Medien sollten abends tabu sein, da das Bildschirmlicht einen anregenden Effekt auf das Gehirn hat und keinen entspannenden.
Insgesamt ist Schlaf für die kindliche Entwicklung unerlässlich, und Eltern sollten alles in ihrer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass ihre Kinder die richtige Schlafmenge und -qualität erhalten. Hört sich so schön leicht an, nicht wahr?
Aber was tun, wenn das Kind eben Angst davor hat, einzuschlafen oder alleine zu schlafen?
Und was passiert im Gehirn, wenn Kinder Angst vor dem alleine einschlafen haben?
Kinder haben häufig Angst davor, alleine zu schlafen, weil sie sich vor der Dunkelheit und dem Einsamkeitsgefühl fürchten. Sie machen sich Sorgen, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie alleine sind.
Viele Kinder fühlen sich sicherer, wenn jemand in der Nähe ist, der sie tröstet und ihnen versichert, dass alles in Ordnung ist. Einige Kinder haben auch Angst, weil sie schlechte Träume haben, wenn sie alleine schlafen.
Logisch – es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder verstehen und auf ihre Ängste eingehen. Aber wenn ein Kind Angst davor hat, alleine zu schlafen, machen Eltern oft die Erfahrung, dass darüber reden und Verständnis zeigen dem Kind zwar guttut, aber die Angst nicht löst.
Neurowissenschaftlich gesehen ist die Angst vor dem Alleinsein ein natürlicher Schutzmechanismus, denn evolutionär gesehen waren wir nur in der Gruppe stark und geschützt. Unser Gehirn ist immer noch so konstruiert, dass es uns in der Gruppe sicherer und geschützter fühlen lässt. Kinder sind besonders betroffen, weil sie noch nicht die gleiche Fähigkeit haben wie Erwachsene, sich selbst zu schützen und zu verteidigen. Dieser Wunsch nach Schutz wird durch die Angst vor der Dunkelheit oder vor Monstern noch verstärkt. Daher haben Kinder Angst vor dem Alleinsein und brauchen die Geborgenheit und Nähe eines Elternteils oder einer anderen vertrauenswürdigen Person, um beruhigt einschlafen zu können.
Betrachten wir den biologischen Grund, warum Kinder Angst vor dem Einschlafen haben.
Unser Körper ist so programmiert, dass er sich in Gefahrensituationen schützen will. Während wir schlafen, sind wir völlig wehrlos. Daher müssen wir unseren Körper vor möglichen Gefahren schützen. Unser Körper weiß, dass wir kaum in der Lage sind, uns selbst zu schützen, wenn wir schlafen. Aus diesem Grund haben wir Angst vor dem Einschlafen, besonders wenn wir alleine sind.
Unser Gehirn produziert ein bestimmtes Hormon, das als Cortisol bekannt ist. Dieses Hormon wird produziert, wenn wir Angst haben oder Stress empfinden. Es hilft uns, uns in einer Gefahrensituation zu schützen. Bei Kindern wird Cortisol hauptsächlich in Situationen produziert, in denen sie sich einsam oder ängstlich fühlen. Cortisol ist nur leider alles andere als ein gutes Schlafmittel.
Die Angst vor dem Alleinsein ist eine natürliche Sache, die uns dazu zwingt, uns zu schützen und in Gruppen zusammenzuhalten. Wenn Kinder jedoch Angst vor dem Alleinsein haben, kann das bei aller Empathie und Liebe zum Kind echt anstrengend werden. Die abendlichen Rituale werden länger und komplizierter und es wird zum richtigen Kraftakt, das Kind zum Schlafen zu bringen.
Was sind die Trigger für die abendliche Angst vor dem (alleine) schlafen?
Bei manchen Kindern spielt die Dunkelheit eine Rolle. Wenn wir schlafen, sind wir nicht mehr in der Lage, unsere Umgebung zu sehen. Möbel und Co im Raum werfen Schatten, die Kinder im Zwielicht nicht einordnen können. Daher kann die Dunkelheit ein unheimliches Gefühl bei Kindern auslösen.
Es gibt Kinder, bei denen bestimmt Geräusche in der Nacht Unbehagen auslösen. Springt da der Kompressor des Kühlschranks regelmäßig an? Für uns Erwachsene ein normales Geräusch, für Kinder, die das Geräusch nicht einordnen können, beängstigend. Knarzt das Bett beim Rumdrehen? Schlagen Zweige an die Fenster?
Ein weiterer Grund, warum Kinder Angst haben, alleine zu schlafen, ist, dass sie sich Sorgen machen, dass ihnen oder ihren Lieben etwas Schlimmes zustoßen könnte. Sobald sie die Augen schließen, haben sie das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren über das, was passiert. Das ein oder andere Kind hat auch schon eine Geschichte gehört, dass jemand im Schlaf gestorben ist. Dieses Risiko ist nicht jedes Kind bereit, einzugehen!
Kinder haben oft Angst vor Geistern oder Ungeheuern, die unter dem Bett oder in einem dunklen Raum lauern könnten. Meist entstehen sie dadurch, dass sie mal eine Geschichte gehört haben, bei der etwas unter dem Bett war.
Bei diesen ganzen Möglichkeiten – ist es nicht eigentlich großartig, dass alleine die Anwesenheit von uns Eltern reicht, um diese Ängste in Schach zu halten? Das wir ihnen das Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit allein mit unserer physischen Anwesenheit geben können?
Nur nervt das halt uns Eltern auf Dauer. Ganz abgesehen davon verpassen diese Kinder auch Übernachtungsparties und Klassenfahrten, was echt schade ist!
Was also tun wenn das Kind abends nicht alleine Einschlafen will oder kann?
Schritt 1: Stärken Sie das Gefühl der inneren Sicherheit für das Kind, indem sie sein Zugehörigkeitsgefühl stärken. siehe mein kostenloses E-Book.
Schritt 2: finden Sie heraus, was genau die Angst auslöst und helfen Sie Ihrem Kind, sich neu zu sortieren. Klappt nicht? Dann kostenlosen Telefontermin aussuchen, siehe pinken Kasten unten.
Wollen wir einfach mal unverbindlich telefonieren? Hier können Sie sich selbständig einen Termin aussuchen, damit Ihr Kind bald nicht mehr unter Ängsten, Wutanfällen oder Schulproblemen leiden muss.
Foto von Annie Spratt auf Unsplash